Studio

Eine unbeantwortete Frage ist ein guter Reisebegleiter. Sie schärft Deinen Blick für den Weg. (Rachel Naomi Remen)

Ich liebe das Reisen, denn wer mit Neugierde, weitem Herzen und offenen Augen durch’s Leben geht, kann dabei wunderbare Menschen kennenlernen und faszinierende Dinge entdecken. So genieße ich den Trubel pulsierender Weltmetropolen genauso wie die Ruhe einsamer Naturlandschaften. Ich kann mich für Ornamente und Farbenspiele traditioneller Volkskunst begeistern, aber auch für moderne abstrakte Kunst und die fabelhafte Welt geometrischer Formen. Besonders bewundere ich den entspannten Lebensstil der Skandinavier und die elegante Ästhetik der Japaner.

Die Muster und Layouts für meine textilen Arbeiten entstehen in der Regel am Computer. Zeichnen von Hand ist so überhaupt nicht mein Ding und deshalb führe ich auch keine Skizzenbücher. Nur für unterwegs habe ich ein kleines Notizbuch und meine Handykamera. Zuhause nutze ich die Patchwork Entwurfssoftware EQ8. Mit wenigen Linien kann ich meine spontanen Inspirationen schnell als grobe Entwürfe visualisieren, mit ein paar digitalen Stoffmustern kolorieren und abspeichern. So kann ich mir sicher sein, dass meine Ideen nicht irgendwo verloren gehen.

Das Gestalten am Computer ist schon eine feine Sache, aber natürlich brenne ich dafür, meine Designs textil umzusetzen. Kissenbezüge sind für mich eine gute Größe, um neue Muster und Stoffkombinationen zu testen, ohne dafür allzu viel wertvollen Stoff zu verschwenden. Und man kann ja schließlich nie genug Kissen haben, oder? Erst, wenn mir ein Design wirklich gut gefällt und es auch in verschiedenen Größen skalierbar ist, entwickle ich es weiter, um daraus auch Tischläufer, Wandbehänge und größere Quiltdecken zu entwerfen.

Leidenschaft – Ausdauer – Perfektion

Bei der Herstellung meiner textilen Arbeiten fühle ich mich sehr der Tradition alter Handarbeitskunst verpflichtet. Ich verwende ausschließlich hochwertige Baumwollstoffe und Leinen und arbeite mit unterschiedlichen Patchwork- und Quilttechniken, die schon aus früheren Jahrhunderten überliefert wurden. Wie man sieht, funktionieren diese alten Techniken aber auch ganz wunderbar bei der Gestaltung moderner textiler Designs.  

Neben klassischem Piecing und Quilten mit der Nähmaschine habe ich auch einige traditionelle Handnähtechniken wie das English Paper Piecing und Appliqué für mich entdeckt. Ganz besonders mag ich das Foundation Paper Piecing, das Nähen auf Papier, weil ich damit meine Designs sehr präzise und akkurat in Stoff umsetzen kann.

Aber auch moderne textile Improvisationstechniken kommen bei mir zum Einsatz, vor allem dann, wenn ich meine Stoffreste verarbeite. Getreu dem japanischen Motto „mottainai“ – „Nichts verschwenden, was wertvoll ist“, bemühe ich mich um eine möglichst bewusste und nachhaltige Verwendung all der kostbaren natürlichen Rohstoffe.

Sorgfalt, Liebe zum Detail und saubere handwerkliche Bearbeitung in allen Arbeitschritten sind mir wichtig, egal, wie viele Stunden ich letztendlich bis zur Fertigstellung brauche. Ich achte deshalb auf sparsamen Stoffzuschnitt, bemühe mich um möglichst gerade Nähte, exakte Ecken, unsichtbar vernähte Quiltfäden und sorgfältig versäuberte Kanten, auch dort, wo man es später nicht sieht. Wenn’s nicht passt, wird wieder aufgetrennt. Das ist mein Qualitätsanspruch an mich selbst. Und nur dann, wenn ich mit meiner Arbeit wirklich rundum zufrieden bin, hat sie das PASACANA Label verdient.